Platz sechs für Fabian Schiller beim Sportwagenrennen in Spanien

Der Troisdorfer Rennfahrer glänzte auch beim Finale der Blancpain GT Serie in Barcelona wieder mit einer tadellosen Leistung

Auf Platz sechs überquerte Fabian Schiller am vergangenen Sonntag beim letzten Langstreckenrennen der Blancpain-GT-Serie die Ziellinie und sammelte damit noch einmal acht Punkte für die Meisterschaft. Nachdem der 20-jährige Eschmarer bereits nach dem achten von zehn Läufen vorzeitig den Silver-Cup für junge Nachwuchsrennfahrer gewonnen hatte, schob er sich nach einer fehlerfreien Leistung im Saisonfinale auch in der Gesamtwertung der populären, europäischen Sportwagenserie noch ein gutes Stück nach vorne. Am Ende durfte der Sohn des Siegburger Unternehmers und ehemaligen Le Mans-Teamchefs Hardy Schiller sich in seiner Premierensaison mit insgesamt 49 Punkten über den 14. Gesamtrang in einem Teilnehmerfeld von nicht weniger als 106 der weltbesten GT-Piloten freuen.




Bereits im freien Training bewies die HTP-Mannschaft um Teamchef Norbert Brückner, dass sie bei der Vorbereitung ihres Mercedes-AMG GT3 auf das Rennwochenende in Barcelona einen guten Job gemacht hat. Fabian Schiller fühlte hinter dem Lenkrad des mehr als 500 PS starken Sportwagens von Beginn an wohl und fuhr auf dem 4,655 km langen Circuit de Catalunya konstant schnelle Rundenzeiten. Genau so erfolgreich ging es für den gebürtigen Bonner sowie seine beiden Teampartner Dominik Baumann (Österreich) und Edward Sandström (Schweden) auch im dreigeteilten Qualifying weiter. Mit den Plätzen neun, sechs und fünf platzierte sich das Trio permanent in den Top Ten und weil man im Q3 mit 1:46,728 Minuten auch insgesamt die fünftschnellste Zeit markiert hatte, durfte Startfahrer Fabian Schiller das Rennen über 180 Minuten aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen.

Obwohl Fabian Schiller als hervorragender Starter bekannt ist, konnte er diesmal auf den ersten Metern keinen Boden gut machen, denn ein unmittelbar vor ihm fahrender Markenkollege verpasste beim Erlöschen der Ampel den optimalen Zeitpunkt zum Beschleunigen. So wurde der HTP-Mercedes mit der Nummer 85 im Gerangel der ersten beiden Kurven ein wenig abgedrängt und verlor zunächst zwei Positionen. Einen Platz holte sich das Mitglied des AMC Siegburg aber schnell wieder zurück und setzte sich auf Rang sechs fest. Im ersten Renndrittel steckte Fabian Schiller zwar rundenlang im dichten Verkehr fest, konnte aber die Pace der vor ihm fahrenden Konkurrenten problemlos mitgehen und hielt ständig den Anschluss an die Spitzengruppe. Auch von mehreren Gelb- Phasen, bedingt durch Unfälle und Ausrutscher der Mitbewerber, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen.

Leider verlor man beim ersten Boxenstopp nach knapp einer Stunde zwei Positionen, doch Sandström arbeitete sich im weiteren Verlauf des Rennens wieder nach vorne und schirmte das Schwesterauto von HTP Motorsport nach hinten ab. Schließlich gab es beim Finale auch noch einen Dreikampf um die Team-Meisterschaft und da zählte für die Truppe aus Altendiez jeder Punkt. Am späten Nachmittag zogen dunkle Wolken über dem katalanischen Kurs auf und es wurden bereits Regenreifen bereitgelegt. Glücklicherweise blieb der befürchtete Niederschlag aber aus, sodass Dominik Baumann in seinem Stint auf trockener Piste noch eine Position gut machen und den schwarz-grünen Mercedes als Sechster ins Ziel bringen konnte.

Trotz der guten Mannschaftsleistung war Teamchef Norbert Brückner mit dem Ausgang des Rennens nicht vollauf zufrieden. „Zwei Autos in den Top-6 sind in diesem bärenstarken Feld ein erfreuliches Ergebnis. Aber es wäre absolut mehr drin gewesen, sogar ein Sieg. Allerdings geht das bei dieser unglaublichen Leistungsdichte nur, wenn jeder Einzelne 100 Prozent abliefert. Das haben wir heute leider nicht ganz hinbekommen, und selbst kleine Fehler können eben den Unterschied machen. Immerhin gehen wir als Vizemeister in den Winter, und dafür gilt jedem einzelnen Teammitglied mein Respekt und Dank.“

Fabian Schiller zog dagegen nach dem Rennwochenende ein positives Fazit. „Ich glaube, man kann ohne Übertreibung sagen, dass wir heute als Sechste von fast 50 Startern einen guten Job abgeliefert haben“, stellte er am Sonntag Abend fest. „Nachdem ich in den Sprintrennen bereits den Silver-Cup gewonnen hatte, ging es für mich heute darum, mich auch bei den Langstreckenrennen und im Gesamtklassement gegen die Profis durchzusetzen. Leider hatte ich am Anfang der Saison etwas Pech und habe einige Nuller verbuchen müssen. Aber mit der guten Leistung bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie den acht Punkten jetzt hier in Barcelona konnte ich das wieder einigermaßen wettmachen. Zusammengefasst denke ich, dass ich mich in meinem allerersten Jahr in einer GT3-Rennserie tapfer geschlagen und die Saison auf Gesamtrang 14 ganz gut zu Ende gebracht habe. Aber in Zukunft möchte ich natürlich noch mehr erreichen.“

Auf jeden Fall hat Schiller es bereits jetzt erreicht, das Interesse der Motorsportabteilungen einiger Hersteller zu wecken und so darf man darauf hoffen, dass er in naher Zukunft vielleicht mit einem Werksvertrag ausgestattet in die nächsten Rennen gehen wird. Seinem großen Ziel, genau wie sein Vater einmal bei den legendären 24 Stunden von Le Mans dabei zu sein, ist er zumindest schon ein großes Stück näher gekommen.

Text: Farid Wagner / Schiller Motorsport - Fotos: Blancpain GT Serie
 

 

Viva España - zum Finale gehts für Fabian Schiller nach Barcelona

Am kommenden Wochenende findet der letzte Lauf der Blancpain-GT-Serie auf dem Circuit de Catalunya statt

Der Circuit de Catalunya in Montmeló, einem nur knapp 9000 Einwohner großen Ort etwa 20 km nördlich von Barcelona, ist am kommenden Wochenende Austragungsort des zehnten und letzten Laufs der Blancpain-GT-Serie. Nachdem der Sprint-Cup mit Rennen über jeweils eine Stunde bereits vor zwei Wochen auf dem Nürburgring entschieden wurde, steht jetzt nur noch das letzte der fünf Langstreckenrennen auf dem Programm. Insgesamt drei Stunden lang werden die mehr als 50 Teams aus ganz Europa mit ihren GT3-Boliden beim „Festival de la Velocidad“ am Sonntag, den 1. Oktober ab 15:00 Uhr noch einmal um Meisterschaftspunkte kämpfen, bis der Gesamtsieger der Saison 2017 in der populären Sportwagenserie feststeht.




Fabian Schiller hat sein erstes Saisonziel bereits erreicht. Als Neueinsteiger, ein sogenannter „Rookie“, bewarb er sich im Frühjahr beim Team HTP Motorsport aus Altendiez und erhielt die Chance, in einem mehr als 500 PS starken Mercedes-AMG GT3 sein Können unter Beweis zu stellen. Das Vertrauen, welches Teamchef Norbert Brückner in ihn setzte, rechtfertigte das 20-jährige Mitglied des AMC Siegburg eindrucksvoll mit einer Serie von Klassensiegen sowie dem vorzeitigen Gewinn des Silver-Cup für junge Nachwuchspiloten mit dem entsprechenden Status des Automobil-Weltverbandes FIA.

Spätestens seit Saisonmitte möchte Schiller jedoch mehr erreichen als nur bester Nachwuchs-Rennfahrer in der Blancpain-GT-Serie zu werden. Bereits beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps, welches ebenfalls zum Endurance-Cup der Serie zählte, unterstrich der gebürtige Bonner seine Ambitionen auf ein Topresultat auch im Gesamtklassement. Während fast die Hälfte seiner Konkurrenten bei dem kräftezehrenden Marathon zwei Mal rund um die Uhr ausfielen oder in Unfälle verwickelt wurden, drehte Fabian fehlerfrei seine Runden auf dem mehr als 7 Kilometer langen Ardennenkurs. Am Ende überquerte der Sportwagen des HTP-Teams, den er sich mit dem Österreicher Dominik Baumann sowie dem Schweden Edward Sandström teilte, als hervorragender Siebter den Zielstrich und Schiller durfte stolz darauf sein, die schnellste Rennrunde aller Mercedes-Fahrer gedreht zu haben.

Baumann und Sandström werden auch beim Finale der Blancpain-Serie in Barcelona wieder die Teampartner von Fabian Schiller sein und gemeinsam wird das internationale Trio alles daran setzen, den bisher erreichten 19 Meisterschaftspunkten noch möglichst viele weitere Zähler hinzuzufügen. Auch bei einem Langstreckenrennen über 180 Minuten kommt dabei dem Qualifying eine besondere Bedeutung zu. Nur wenn es gelingt, sich mit einer schnellen Rundenzeit möglichst weit vorne in der Startaufstellung zu platzieren, kann man den üblichen Rangeleien in den ersten Kurven aus dem Weg gehen und ungehindert Gas geben. Wenn dann auch die Boxenstopps mit Reifen- und Fahrerwechsel problemlos funktionieren, steht einem weiteren Erfolg von Fabian Schiller nichts im Wege.

„Wir werden alles daran setzen, uns möglichst weit vorne zu platzieren“, gibt sich Schiller kämpferisch. „Zwar haben wir keine Chance mehr auf den Fahrertitel, aber für HTP Motorsport geht es in Barcelona noch um den Gewinn der Team-Meisterschaft. Hier liegen wir aktuell 15 Punkte zurück, aber es werden ja noch maximal 26 Zähler vergeben.“ Norbert Brückner ist vor dem Abschlussrennen ebenso motiviert wie seine Truppe: „Leider haben wir nach dem Null-Punkte-Wochenende in Le Castellet mit dem Ausgang des Endurance Cups nichts mehr zu tun. Umso mehr wollen wir versuchen, unsere kleine Chance in der Teamwertung der Blancpain-GT-Serie zu nutzen. 15 Punkte Rückstand sind eine Menge, aber so lange rechnerisch eine Möglichkeit besteht, werden wir kämpfen. Wir wissen, dass wieder absolut alles passen muss, um bei dieser gewaltigen Konkurrenz vorne mitzufahren. Aber meine Mannschaft hat schon oft genug bewiesen, dass sie das draufhat.“

Spätestens seit der spektakulären Aufholjagd bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring hat Fabian Schiller viele neue Fans in der Region gewonnen, welche die Karriere des jungen Rennfahrers aus dem Rhein-Sieg-Kreis auch weiterhin verfolgen möchten. Und dafür muss man noch nicht einmal selbst nach Spanien fliegen, denn sowohl das Zeittraining als auch das Rennen auf dem 4,6 Kilometer langen Grand Prix-Kurs vor den Toren der katalanischen Hauptstadt wird auf dem Youtube-Channel der Blancpain-GTSerie live übertragen. Zusätzlich gibt es im Internet auf www.blancpain-gt-series.com das beliebte Live-Timing von allen Sessions sowie viele weitere Informationen.

Text und Fotos: Farid Wagner / Schiller Motorsport

 

Nach sensationeller Aufholjagd wieder ein Sieg für Fabian Schiller

Auf dem Nürburgring gewann der erfolgreiche Rennfahrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis auch den fünften Lauf des Silver-Cup

Fünf Rennen, fünf Siege - mit dieser lupenreinen Bilanz verabschiedete sich Fabian Schiller am Sonntag Abend von seinem Heimspiel auf dem Nürburgring. Nachdem das Mitglied des AMC Siegburg bereits in den vier vorangegangenen Rennen zum Sprint-Cup der Blancpain-GT-Serie den Silver-Cup für junge Nachwuchspiloten mit der entsprechenden Einstufung des Automobil-Weltverbandes FIA gewonnen hatte, schaffte er auch im Finale den Sprung auf die oberste Stufe des Siegerpodestes. In der Endabrechnung haben Schiller sowie sein niederländischer Teamkollege Jules Szymkowiak insgesamt 154 Punkte eingefahren und sich damit mehr als deutlich von ihren Verfolgern auf den Plätzen zwei und drei mit nur 107 bzw. 65 Zählern abgesetzt.




Den Titel hatten Schiller und Szymkowiak bereits im Gepäck, als sie am vergangenen Wochenende zum neunten Lauf der internationalen Blancpain-GT-Serie, gleichzeitig dem letzten des Sprint-Cups, in die Eifel reisten. Obwohl sie im Silver-Cup bereits uneinholbar an der Spitze der Fahrerwertung lagen, waren die beiden Rennfahrer hoch motiviert und wollten vor den Augen ihrer zahlreich anwesenden Fans für ein weiteres Topergebnis sorgen. Doch die Sieg-Ambitionen der beiden erhielt zunächst einen herben Dämpfer, als sie im Zeittraining keine schnelle Runde zusammenbrachten und in der Startaufstellung bis in die allerletzte Reihe zurück rutschten. „Wir hatten im Qualifying ein Riesenpech. Gleich zwei Mal wurde genau in dem Moment, als wir gerade auf einer schnellen Runde unterwegs waren, die Session wegen des Unfalls eines anderen Teilnehmers mit der roten Flagge abgebrochen. So ging uns am Ende einfach die Zeit aus“, erklärte der Troisdorfer hinterher.

Das Feuerwerk, welches das deutsch-holländische Duo dann bereits am Samstag Nachmittag im Qualifikationsrennen abbrannte, wird wohl als eine der sensationellsten Aufholjagden in die Geschichte der populären Sportwagenserie eingehen. Von der 32. Position pflügte der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 85 durch das Feld wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter und schaffte das außergewöhnliche Kunststück, am Ende nicht weniger als 23 Plätze gut zu machen und bis an die neunte Position nach vorne zu fahren. „Dabei sind wir ganz entspannt in dieses Rennen gegangen“, grinste der 20-jährige Eschmarer. „Wir hatten vorher beschlossen, uns möglichst aus allen Rangeleien herauszuhalten und einfach nur Spaß zu haben. Das war heute anscheinend genau die richtige Herangehensweise!“

Für das Hauptrennen waren die Junioren des Altendiezer Mercedes-Teams HTP-Motorsport entsprechend optimistisch und peilten sogar einen Platz in den Top Drei des Gesamtklassements an, doch diese Hoffnung erhielt am Morgen einen herben Dämpfer. Im Warm-up übersah Szymkowiak nach Ablauf der Zeit die schwarzweiß-karierte Flagge und fuhr noch ein weiteres Mal über die Ziellinie, was gemäß Reglement mit einer Strafversetzung um fünf Plätze geahndet wurde. „Sorry, ganz klar mein Fehler“, gab der Heerlener anschließend kleinlaut zu.

Als pünktlich um 15:30 Uhr das Hauptrennen über 60 Minuten gestartet wurde, konzentrierte sich Startfahrer Fabian Schiller zunächst darauf, das Getümmel der ersten Kurven unbeschadet zu überstehen und begann anschließend damit, sich die vor ihm fahrenden Konkurrenten zurecht zu legen. Bereits auf den ersten 5,137 Kilometern des Grand Prix-Kurses gewann er zwei Positionen und blies anschließend zur weiteren Aufholjagd. Als der gebürtige Bonner gegen Hälfte des Rennens zum Pflichtstopp mit Fahrerwechsel in die Boxengasse einbog, hatte er die durch die Strafe verlorenen Plätze bereits wieder mehr als wettgemacht und übergab den Mercedes- AMG auf Rang acht liegend an Szymkowiak. Am Ende erreichte der „Silberpfeil“ des HTP-Teams sogar als Sechster das Ziel.

Ungeachtet seiner starken Leistung fiel das Fazit von Fabian Schiller zu seinen Heimrennen am Nürburgring etwas verhalten aus. „Unser weiterer Sieg im Silver-Cup ist natürlich schön, aber wenn ich ehrlich bin, dann wäre an diesem Wochenende so viel mehr möglich gewesen“, stellte der gebürtige Bonner selbstkritisch fest. „Wir sind gestern und heute durch ein absolutes Wechselbad der Gefühle gegangen. Zuerst das völlig verkorkste Qualifying, dann die tolle Aufholjagd bis auf P9 und heute morgen wieder fünf Plätze zurück. Wir wussten, dass vor uns einige Kandidaten im Kampf um die Meisterschaft mit Sicherheit sehr hart gegeneinander fahren würden und wir dadurch eine Chance hätten, vielleicht sogar aufs Podium zu kommen. Aber von Startplatz 14 haben wir diese Gelegenheit leider verpasst. Dass uns am Ende gerade einmal knapp drei Sekunden zu Gesamtrang drei gefehlt haben, ist schon ein wenig ärgerlich.“

Die letzte der zehn Veranstaltungen der Blancpain-GT-Serie findet in zwei Wochen in Barcelona statt. Auf dem Circuit de Catalunya geht es für Schiller und seine Mitstreiter beim fünften Endurance-Rennen über eine Renndistanz von drei Stunden.

Text und Fotos: Farid Wagner / Schiller Motorsport


 

Heimspiel für Schiller beim Blancpain-GT-Rennen auf dem Nürburgring

Beim fünften und letzten Lauf des Sprint Cup will der Mercedes-Pilot noch einmal in die Punkteränge fahren

Nach der Pflicht kommt für Fabian Schiller jetzt die Kür. Bereits Ende August gewann der 20-jährige Rennfahrer aus Troisdorf-Eschmar auf dem Hungaroring in Budapest zum vierten Mal in Folge den Silver-Cup der Blancpain GT Serie und sicherte sich damit bereits vorzeitig den Titel des Champions in der Kategorie für junge Nachwuchspiloten. Nun steht auf dem Nürburgring die fünfte und letzte Sprintveranstaltung auf dem Programm und Schiller wird alles daran setzen, die Saison nicht nur mit einer lupenreinen Siegesserie in seiner Klasse zu beenden, sondern auch in der Gesamtwertung noch ein Stück weiter nach vorne kommen.



Seine Premierensaison mit einem Mercedes-AMG GT3 des Altendiezer Teams HTP Motorsport führte Fabian Schiller in den zurückliegenden Monaten kreuz und quer durch Europa. Nach den beiden Auftaktrennen des Spint- sowie des Endurance-Cups der Blancpain-Serie in Italien (Misano und Monza) ging es zunächst hinüber auf die britische Insel, wo die beiden Durchgänge in Brands Hatch und Silverstone auf dem Programm standen. Von dort aus reiste der Tross weiter ins belgische Zolder und nach Le Castellet an der französischen Côte d’Azur. Die anschließende Rückkehr nach Belgien markierte dann gleichzeitig den Saisonhöhepunkt der populären Rennserie für GT3-Sportwagen, denn auf dem Grand Prix-Kurs von Spa-Francorchamps traten mehr als 60 Fahrzeuge zum legendären 24-Stunden-Rennen gegeneinander an. Zuletzt war der gebürtiger Bonner erfolgreich in Ungarn unterwegs und freut sich jetzt riesig auf seinen Start vor heimischem Publikum beim einzigen deutschen Gastspiel der Serie auf dem Nürburgring.

Natürlich kennt Fabian Schiller den nur knapp 70 km von seinem Heimatort entfernten Eifelkurs besser als jede andere Rennstrecke auf der Welt, denn nirgendwo sonst hat er schon so viele Runden im Renntempo gedreht. Erst vor zwei Wochen absolvierte er für das Team GetSpeed Performance einen Gaststart im Rahmen des sechsten Laufs der VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife und bewies bei seinem ersten Einsatz in der sehr hart umkämpften Manthey-Porsche GT4-Klasse gleich mit einem sauberen Klassensieg auch hier sein außergewöhnliches Talent.

Die Streckenvariante des Nürburgrings, welche am kommenden Wochenende in der Blancpain-Serie gefahren wird, ist dennoch ein Stück Neuland für das Mitglied des AMC Siegburg, denn anders als in den meisten nationalen Championaten wird diesmal nicht nur die Kurzanbindung sondern der komplette Grand Prix-Kurs befahren. 5148 Meter misst eine Runde, welche zunächst durch die Mercedes-Arena und anschließend bis hinunter in die Dunlop-Kehre führt. Insgesamt 17 Kurven haben die Fahrer dabei zu meistern, wobei es sieben Mal links und zehn Mal rechts herum geht. Mit 1:55,996 Minuten wurde im Juli des vergangenen Jahr die schnellste Rennrunde notiert und man darf gespannt sein, ob die Sportwagen-Asse diese Zeit am Sonntag unterbieten können. Allerdings spielt dabei auch das Wetter eine entscheidende Rolle, denn ein gewisses Regenrisiko ist zu dieser Jahreszeit in der Eifel nie ganz auszuschließen.

„Wie für jeden anderen Fahrer, so ist es auch für mich etwas Besonderes, ein Rennen auf meiner Heimstrecke zu fahren. Meine Familie sowie viele Freunde und Partner werden am Wochenende da sein und mir vor Ort die Daumen drücken“, erklärt Schiller. „Aber wenn ich im Auto sitze, werde ich mich genau wie sonst auch voll und ganz darauf konzentrieren, eine möglichst fehlerfreie Leistung abzuliefern. Zusammen mit meinem Partner Jules Szymkowiak habe ich mit vier Siegen in den zurückliegenden Sprintrennen bereits vorzeitig den Silver-Cup gewonnen. Da ist es natürlich klar, dass ich auch beim letzten Lauf wieder ganz oben auf dem Siegerpodest stehen möchte. Aber wenn ich ehrlich bin, dann blicke ich auch schon ein Stück weiter nach vorne. Letztendlich muss es mein Ziel sein, auch im Gesamtklassement ein Wörtchen um den Rennsieg mitzureden.“

Bereits am Freitag Morgen um 9:40 Uhr nehmen die 35 angemeldeten Fahrzeuge den Kurs erstmals unter die Räder und nutzen das 80-minütige freie Training, um eine möglichst gute Fahrwerksabstimmung für ihre Sportwagen herauszuarbeiten. Ein zweites freies Training über die gleiche Distanz schließt sich am Nachmittag um 14:10 Uhr an. Am Samstag Vormittag wird es dann ernst, wenn im Qualifying die besten Plätze für die Startaufstellung ermittelt werden. Gleich zwei Mal werden im Blancpain Sprint Cup Punkte vergeben. Zunächst findet am Samstag Nachmittag um 14:00 Uhr das 60-minütige Qualifikationsrennen statt, während das Hauptrennen über ebenfalls eine Stunde am Sonntag um 15:30 Uhr geplant ist. Alle Sessions werden auch diesmal wieder live auf dem YouTube-Kanal der Serie übertragen.

Text: F. Wagner / Schiller Motorsport - Fotos: Blancpain-GT-Serie

 

Fabian Schiller ist neuer Meister im Silver-Cup der Blancpain-GT-Serie

Der Troisdorfer Rennfahrer stand auch beim 4. von 5 Sprintrennen wieder ganz oben auf dem Siegerpodest

Mit einem lupenreinen Doppelsieg im Silver-Cup der Blancpain-GT-Serie 2017 hat Fabian Schiller seiner Erfolgsserie im internationalen Motorsport am vergangenen Wochenende ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Auf dem Hungaroring in Budapest gewann der 20-jährige Rennfahrer aus Troisdorf-Eschmar zusammen mit seinem Partner Jules Szymkowiak in der Wertung für junge Nachwuchspiloten sowohl den Qualifikationslauf am Samstag als auch das einstündige Hauptrennen am Sonntag. Damit sicherte sich das deutsch-niederländische Fahrerduo bereits nach vier von fünf Rennen vorzeitig den Titel des Silver-Cup Champions.



Nachdem er bereits im vergangenen Jahr mit einer beispiellosen Siegesserie vorzeitig die Meisterschaft in der Renault Sport Trophy gewonnen hatte, musste Schiller auch in diesem Jahr nicht bis zum Finale warten, um sich einen Titel zu schnappen. Aktuell haben der gebürtige Bonner sowie sein Heerlener Teamkollege 121 Punkte gesammelt, während ihr nächster Verfolger lediglich 86 Zähler auf seinem Konto hat. Bei maximal noch 33 zu vergebenden Punkten ist den beiden jungen Sportwagenpiloten deshalb schon vor dem letzten Lauf der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen.

Auf der 4,381 Kilometer langen Grandprix-Strecke vor den Toren der ungarischen Landeshauptstadt rechtfertigten Fabian Schiller und sein 21-jähriger Partner ein weiteres Mal das Vertrauen, welches Norbert Brückner, der Teamchef von HTP Motorsport aus Altendiez, zum Saisonbeginn in seine beiden Junioren gesetzt hatte. Bereits zu Beginn des freien Trainings umrundete der knallgelbe MANN-Mercedes-AMG GT3 den Kurs in nur 1:44,372 Minuten, was Rang acht im Gesamtklassement bedeutete. Im ersten Zeittraining lief es für das HTP-Duo noch besser, denn diesmal reichte die gefahrene Rundenzeit von 1:43,753 Minuten sogar für den dritten Platz. Als dann aber später die Piste immer schneller wurde, gelang den beiden keine optimale Runde und sie mussten sich trotz einer weiteren Zeitenverbesserung mit der 21. Startposition zufrieden geben.

Schon in der Anfangsphase des Qualifikationslaufs machte Fabian Schiller den verlorenen Boden wieder wett und schob sich trotz der engen und kurvenreichen Strecke, auf der Überholen extrem schwer ist, Platz um Platz nach vorne. Die obligatorischen Boxenstopps zur Rennhälfte würfelten die Reihenfolge der 30 GT3-Sportwagen zwar zunächst kräftig durcheinander, doch der HTP-Crew gelang ein perfekter Reifenwechsel, sodass die Startnummer 85 sich an der 16. Position wieder einreihen konnte. Bis zum Fallen der schwarzweiß-karierten Flagge ging es sogar noch zwei weitere Plätze nach vorne, während die nächsten Silver-Cup-Teams erst jenseits von P20 der Gesamtwertung ins Ziel kamen.

Am Sonntag zeigte das deutsch-niederländische Duo dann ein weiteres Mal seine außergewöhnliche Klasse und schnappte sich auch im Hauptrennen den Sieg im Silver-Cup. Lediglich kurz nach dem Start gab es eine Schrecksekunde, als Szymkowiak beim Überholversuch einen Markenkollegen touchierte. Der HTP-Mercedes verlor dabei jedoch glücklicherweise keine Position und beide Fahrzeuge konnten das Rennen fortsetzen. Als Achter im Rennen sammelte Schiller nach seiner tollen Performance vor vier Wochen bei den 24 Stunden von Spa ein weiteres Mal auch Punkte für das Gesamtklassement und hat sich auf Rang 19 im Feld der fast 100 Teilnehmer in der Blancpain- Serie nach vorne geschoben.

Trotz seines guten Abschneidens war Fabian Schiller nach dem Rennen nicht ganz zufrieden. „Natürlich bin ich zuerst mal super glücklich, dass wir nun schon zum vierten Mal in Folge unsere Klasse, den Silver-Cup, gewonnen haben und so einen großen Punktevorsprung herausgefahren haben, dass wir nicht mehr eingeholt werden können“, gab der gebürtige Bonner zu Protokoll. „Ich musste allerdings deutlich mehr kämpfen als sonst. Die Rundenzeiten zu Beginn meines Stints waren zwar ganz okay, aber verglichen mit anderen Rennen kam ich mit dem Auto nicht ganz so gut zurecht. Das ist etwas, an dem wir noch arbeiten müssen, aber wir werden genau dies tun und dann noch stärker zurückkommen. Den Silver-Cup zu gewinnen, ist zwar schön, aber unser Ziel muss es nach wie vor sein, auch im Gesamtklassement regelmäßig vorne mit dabei zu sein.“

Insgesamt zwei Veranstaltungen der Blancpain-GT-Serie stehen dieses Jahr noch auf dem Programm. Zunächst wird Mitte September auf dem Nürburgring der fünfte und letzte Lauf zum Sprint-Cup ausgetragen, bevor es dann zwei Wochen später in Barcelona beim ebenfalls fünften Endurance-Rennen zum großen Finale kommt.


 

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