Allgemeines zum Jugendkart-Slalom
Jugend-Kart-Slalom ist die Breitensportvariante des Kartsports. Gefahren wird auf Parkplätzen oder ähnlich befestigten Plätzen, wobei immer nur ein Fahrer auf einem abgesteckten Kurs gegen die Zeit fährt. Es sind die vielen, kurz aufeinander folgenden Richtungsänderungen, die diesen Motorsport ihr Tempo verleihen. In schnellen Sektionen folgen die Pylonentore in Abständen von wenigen halben Sekunden aufeinander. Da bleibt den jungen Fahrerinnen und Fahrern kaum Zeit für Korrekturen der Linie. Nur die exakte Einschätzung des Karts und schnelle, präzise Reaktionen lassen eine fehlerfreie Fahrt zu. Schon ein kleiner Fahrfehler kostet wertvolle Zeit. Werden dabei noch Pylonen mitgerissen oder gar Aufgaben ausgelassen, werden der Fahrzeit noch Strafsekunden hinzugerechnet. Dabei sind die Tore ohnehin nur 40 cm breiter als das Kart. Oft ist es sogar noch enger, da sie meist schräg durchfahren werden. Folglich handelt es sich hierbei um einen sehr schnellen Sport, auch wenn dies die gefahrenen Geschwindigkeiten von meist weniger als 30 km/h kaum vermuten lassen.
Worauf kommt es an?
Eine unbedingte Voraussetzung für den Erfolg, ist es die volle Kontrolle der bis zu 6,5 PS leistenden kleinen Rennfahrzeuge. Ein feines Gespür für das Fahrverhalten des Karts, die Haftung der Reifen und die Einflüsse der Witterung auf den verschiedenen Fahrbahnbelägen ist notwendig um die schnellstmögliche Linie zu finden. Darüber hinaus ermöglichen erst gekonnte Reaktionen diese auch zu fahren. Drifts, in Millimeterabständen an den, die Strecke markierenden Pylonen vorbei, versetzen die Zuschauer in Begeisterung. Nicht zu letzt, da die Akteure Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 8 Jahren sind. Für die Sicherheit sorgt der AMC Siegburg im Training mit einer Funkabschaltung, die es ermöglicht, dass der Motor jederzeit abgeschaltet werden kann. Überzeugen Sie sich bitte selbst!
Wer fährt wo?
Wie in jedem anderen Sport gibt es auch beim Kartslalom Altersklassen. Es wird hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren ausgeübt. Die Einteilung der Jugendstarterklassen sieht wie folgt aus:
Klasse | Alter |
K1 | 8 - 9 Jahre |
K2 | 10 - 11 Jahre |
K3 | 12 - 13 Jahre |
K4 | 14 - 15 Jahre |
K5 | 16 - 18 Jahre |
Die Jugendgruppe vom AMC Siegburg startet im Moment mit den Altersklassen K1 bis K3. Die Meisterschaften finden in der Regel auf regionaler Ebene statt (ADAC Nordrhein-Region Süd). Die besten Fahrer aus den gesamten Regionen können sich schließlich für den Bundesendlauf des ADAC qualifizieren.
Der Parcours
Der Parcours besteht beim Jugendkartslalom aus Aufgaben in Form von Pylonentoren, -spurengassen und –kreiseln, die in möglichst kurzer Zeit fehlerfrei durchfahren werden müssen. Die Parcourslänge sollte ca. 300 bis 500 Meter betragen. Diese Aufgaben müssen in einem Abstand von 4 Metern bis maximal 10 Metern aufgestellt sein.
Die wichtigsten Aufgaben sind:
- Das Tor: zwei nebeneinander stehende Pylonen in einem Abstand von 1,68 m¹, die durchfahren werden müssen.
- Schweizer Slalom: eine Reihe von einzelnen stehenden Pylonen, die im Abstand von 4 bis 10 Metern in einer Reihe stehen. Dabei muss die Fahrtrichtung an der ersten Pylone gekennzeichnet werden und von da an die Pylonen wechselseitig umfahren werden.
- Kreisel: Der Kreis hat einen Innenradius von 10 Metern und muss mindestens einmal komplett durchfahren werden. Dabei hat die Einfahrt eine Breite von 3 m, die Ausfahrt und der Kreis besitzen die normale Torbreite von 1,68 m¹.
- Ypsilon: Die Fahrtspur wird geteilt oder zusammengeführt.
- S-Gasse: Sie besteht aus zwei Pylonenseiten angeordnet wie der Buchstabe "S".
- Z-Gasse: Jeweils drei parallel angeordnete Gassen, die in einem Abstand von zwei bis vier Metern auseinander stehen. Um von eine in die andere Gasse zu gelangen muss man das Kart um 180° drehen.
- Kasten: Die Pylonen werden wie ein Viereck angeordnet mit jeweils zwei Öffnungen mit der normalen Torbreite.
- Schneckenhaus: Ist eine Kombination aus zwei Aufgaben: Einer Gasse und einem gedachten Kreis. Diese Aufgabe wird wie ein Schneckenhaus gefahren.
- Kreuz: Zwei Fahrspuren kreuzen sich.
- Brezel: Diese Aufgabe ist von der Fahrweise die komplizierteste. Sie sieht aus wie ein Pilz mit drei Öffnungen.
- Deutsches Eck: 90 Grad Kurve. Ein- und Ausfahrt haben das Tormaß 1,68 m¹.
¹ Spurbreite Kart (in der Regel 1,25 m) + 40 cm
Die Wertung
Ein Jugendkartslalom wird in drei separaten Läufen auf einem Parcours durchgeführt, von denen der erste ein Trainingslauf ist und die beiden weiteren Läufe in die Wertung einfließen. Die durch die Markierung (Pylonen) vorgegebene Strecke ist möglichst fehlerfrei zu durchfahren. Die Fahrtzeiten beider Wertungsläufe und evtl. Strafsekunden werden addiert und ergeben die Gesamtfahrtzeit. Der Fahrer mit der kürzesten Gesamtfahrtzeit ist Sieger seiner Klasse. Bei Gleichstand entscheidet die kürzere Fahrzeit des besseren Laufes. Sollte dann immer noch eine Zeitgleichheit bestehen, gibt es 2 Ranggleiche. Der nächste Platz wird dann ausgelassen (Beispiel: 2 x 1.Platz, nächster Teilnehmer 3. Platz).
Aufteilung der Strafsekunden:
1. umwerfen oder verschieben einer Pylone | 2 Strafsekunden |
2. auslassen oder falsches Befahren einer Aufgabe | 10 Strafsekunden |
3. überfahren der Haltelinie mit einem Teil des Karts | 2 Strafsekunden |
4. bewegen des Karts mit den Händen und/oder Füßen | 10 Strafsekunden |
5. Kreisel nicht oder nicht vollständig befahren | 20 Strafsekunden |
6. verlassen des Karts während der Wertungsläufe | Wertungsausschluss |
Wie läuft ein Wettbewerb ab?
Wer nach intensivem Training das Wechselspiel von Gas, Bremse und Lenkrad sicher beherrscht, kann erste Erfahrungen im Wettbewerb sammeln. Rechtzeitig vor Nennungsschluss ist die erste Station, die Papierabnahme. Dort hängt auch die Parcours-Skizze aus. Nach diesem Plan wird der Kurs erst mal zu Fuß besichtigt. Der Jugendleiter begleitet dabei seine Schützlinge. Er kann aufgrund seiner Erfahrung die Tücken und Schwierigkeiten der Strecke erkennen und mit dem Schützling besprechen. In jeder Klasse werden die Startnummern ausgelost. Kurz vor dem Start begeben sich Teilnehmer und Betreuer zum Vorstartbereich. Dort wird die Sitzposition eingestellt. Pedalverlängerungen und Einstecksitze stellt der Veranstalter zur Verfügung, sofern sie nicht mitgebracht werden. Wenn der Starter die Strecke freigibt, geht‘s erst mal zum Trainingslauf, der aber meist schon mit „Topspeed“ gefahren wird. Nur so sind nämlich die kritischen und oft entscheidenden Passagen ausfindig zu machen. Bis zum folgenden ersten Wertungslauf bleibt noch kurz Zeit für letzte Anweisungen und Tipps vom Betreuer. Wenn alle Teilnehmer der Klasse ihren Trainings- und ersten Wertungslauf absolviert haben starten alle noch einmal zum zweiten Lauf. Dann steht das Endergebnis fest und kurz darauf beginnt die Siegerehrung. Auch wenn’s am Anfang noch nicht zu einem Pokal oder gar Podestplatz reicht, lohnt es sich, fleißig bis zum nächsten Start zu trainieren.